Dinkelgemeinschaft zieht gemischte Bilanz: Austausch, Engagement und ökologische Sorgen
Legden/Heek/Nienborg/Gronau/Epe – Bei der zweiten Versammlung am vergangenen Sonntag 05.10.2025 der Vereinsvertreter der Dinkelgemeinschaft, die dieses Mal beim ASV Dinkelfreunde Epe stattfand, standen der freundschaftliche Austausch über den Fischbesatz, die Besonderheiten der jeweiligen Dinkelabschnitte sowie die Erfahrungen mit Gastanglern im Mittelpunkt. Die
Dinkelgemeinschaft besteht seit etwa eineinhalb Jahren und setzt sich aus vier
Angelvereinen zusammen: dem ASV Legden 1966 e.V., dem ASV Dinkeltreue Heek 1958
e.V., dem AV Nienborg Dinkel e.V. und der Fischereigemeinschaft Gronau e.V.
Gemeinsam ermöglichen sie ihren rund 2.000 Mitgliedern das Befischen eines attraktiven
Flussabschnitts der Dinkel – von der Eisenbahnbrücke in Legden bis zur Landesgrenze
nach Holland in Gronau. Trotz der landschaftlichen Reize zeigten sich die Vereinsvertreter
besorgt über den ökologischen Zustand des Gewässers.
Versandung und Sauerstoffmangel: Eine wachsende Bedrohung für die Dinkel
Die Vereinsvertreter zeigten sich besorgt über den insgesamt kritischen ökologischen
Zustand der Dinkel. Besonders die zunehmende Versandung stellt ein zentrales Problem
dar. Durch Renaturierungsmaßnahmen, die zwar ökologisch sinnvoll sind, kommt es in
vielen Bereichen zu einer Verbreiterung des Flussbetts und einer Verringerung der
Fließgeschwindigkeit. In Kombination mit fehlender regelmäßiger Sedimenträumung führt
dies dazu, dass sich Sand und Schlamm ablagern und die Gewässertiefe deutlich
abnimmt.
Gerade in den Sommermonaten, wenn der Wasserstand ohnehin niedrig ist, verschärft die
geringe Tiefe die Situation: Das Wasser erwärmt sich schneller, der Sauerstoffgehalt sinkt,
und die Lebensbedingungen für Fische und andere Wasserorganismen verschlechtern sich
erheblich. Die Situation wird zusätzlich durch strukturelle Probleme wie undichte Wehre
und eingeschränkten Wasserzufluss verschärft.
In Gronau bereitet das ehemalige LAGA-Gelände zusätzliche Sorgen: Die dortigen
Grachten versanden zunehmend und entwickeln sich zu stillen Gewässern, was die
Lebensbedingungen für Fische erheblich verschlechtert.
Engagement der Angelvereine: Mehr als nur Fischerei
Die Angelvereine verstehen sich nicht nur als Freizeitgemeinschaften, sondern als aktive
Naturschützer. Neben der Hege und Pflege der Fischbestände engagieren sich die
Mitglieder regelmäßig für die Reinigung der Uferbereiche und kümmern sich um
ökologische Probleme, die sonst oft unbeachtet bleiben. Dieses Engagement wurde auch
bei der Versammlung deutlich gewürdigt.
Ausblick
Die Vereinsvertreter betonten die Bedeutung eines regelmäßigen Austauschs und einer
engen Zusammenarbeit, um die Dinkel als Lebensraum für Flora und Fauna zu erhalten
und weiter zu verbessern. Das nächste gemeinsame Treffen der Dinkelgemeinschaft soll im
kommenden Frühling stattfinden. Dabei soll erneut über aktuelle Entwicklungen,
Herausforderungen und mögliche Maßnahmen gesprochen werden.
