Libellen
Libellen sind ausgezeichnete Flieger die im Flug abrupt ihre Richtung ändern und im Stehen fliegen können. Diese Fähigkeit sind den Flügelpaaren zuzuschreiben, die unabhängig voneinander bewegt werden können. Ähnlich wie ferngesteuerten Hubschrauber, die für einen gleichmäßigen Flug getrimmt werden, stabilisieren die Libellen durch die Füllung der dunklen Flügelspitzen mit einem Blutersatz ihren Flug. Ebenfalls trägt der lange Hinterleib zur Flugstabilisierung bei. Die hervorragenden Flugeigenschaften ermöglicht es den Libellen im Flug Beuteinsekten zu fangen. Die Insekten werden mit den Beinen ergriffen die zu einem speziellen Fangapparat ungestaltet sind.
Der Hinterleib der Libellen ist beweglich. Bei der Paarung packt das Männchen, mit einer am Hinterende befindlichen Greifzange, das Weibchen hinter dem Kopf. Das Weibchen legt seinen Hinterleib nach vorne, so dass das typische Paarungsrad der Libellen entsteht. Nach der Begattung legt das Weibchen die Eier in ein Gewässer ab. Die schlüpfenden Larven entwickeln sich meist mehrere Jahre (i.d.R. 1-2 Jahre) im Wasser. Sie leben dort räuberisch von anderen Kleinkrebse, Insektenlarven, Kaulquappen oder kleineren Fischen. Auffällig sind die Larven der Kleinlibellen vor allem durch ihre drei blattähnlichen Ausstülpungen (Procte) am Hinterende. Dies sind sogenannte Tracheenkiemen mit denen sie Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Bei Großliebellenlarven sind die Procte sehr klein. Großlibellen können sich durch das Ausstoßen des Atemwassers über den Hinterleib fortbewegen. So besitzen Großlibellenlarven einen eingebauten Wasserstrahlvortrieb.
Gegen Ende des Larvenstadiums klettern die Larven zum Schlupf an Pflanzenstängeln aus dem Wasser. Die Larve verankert sich an der erklommenen Pflanze, danach schlüpft die Libelle aus ihrer Larvenhaut. Bis sich die Flügel der Libelle vollständig entfaltet haben und flugbereit sind, sitzt sie meist bewegungslos in der Nähe der leeren Larvenhaut. Das Leben als Libelle ist im Vergleich zum Larvendasein recht kurz, die Lebensdauer liegt bei rund zwei Monaten.