Drastischer Rückgang des Aal-Bestandes
Er ist weiß Gott keine Schönheit. Und ziemlich schleimig ist er auch. Trotzdem gehört der Aal zu den Tieren, die immer wieder faszinieren. Zwei Mal in seinem Leben stellt er seinen Körper von Salzwasser auf Süßwasser und umgekehrt um. Die kleinen Glasaale wandern rund 5000 Kilometer, bis sie zum Beispiel in der Ems oder im Dortmund-Ems-Kanal ankommen. Nach zehn bis 15 Jahren geht es zum Laichen wieder zurück. Dorthin, wo sie geboren wurden: in der Sargassosee, unweit der Bahamas. Das hat immer so funktioniert. Seit einiger Zeit ist damit aber Schluss.
Er ist vom Aussterben bedroht. „Wir verzeichnen einen drastischen Rückgang“, erklärt Dr. Olaf Niepagenkemper vom Landesfischereiverband in Münster. Und das im doppelten Sinne. „Es kommen keine Glasaale mehr in die Flüsse und Kanäle, und wir fangen immer weniger erwachsene Tiere“, berichtet er.
500 000 Euro haben das Land NRW und die EU nun für ein Forschungsprojekt bewilligt, bei dem geklärt werden soll, ob die Aale überhaupt noch den Weg ins westdeutsche Kanalnetz finden und ob durch Besatzmaßnahmen der Bestand gehalten werden kann.
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