Wasserflächen in Heek wachsen um 2,5 Prozent
Wasser gibt es in diesen Tagen mehr als genug – von oben. An kräftigen Regenschauern liegt es allerdings nicht, dass sich die Wasserfläche in der Gemeinde Heek in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht hat, sondern an der Bodenbeschaffenheit: Weite Teile Heeks sind auf Sand gebaut – der seit den 1980er Jahren abgebaut wird.
Die Abgrabungen zeigen Folgen, wie jetzt die Landesdatenverarbeitungszentrale IT NRW in ihrer aktuellen Statistik zur Entwicklung der Katasterflächen in Nordrhein-Westfalen deutlich macht: Standen zum Stichtag 1. Januar 2002 noch 0,8 Prozent der Heeker Gesamtfläche unter Wasser, sind es inzwischen 2,5 Prozent.
In absoluten Zahlen: Die Wasserfläche ist von 58 Hektar auf 171 Hektar gewachsen – eine Zunahme von 193,3 Prozent gegenüber 2002. Damit liegt Heek ganz weit vorne – nicht nur im Land NRW – gleich hinter Versmold, das es auf ein Plus von 217,9 Hektar an Wasserfläche gebracht hat. Auf den Plätzen drei und vier folgen Sonsbeck im Kreis Wesel (plus 171 Prozent) und Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis mit 152 Prozent.
Auch wenn sich Heek anschickt, irgendwann ein Seglerparadies mit langen Badestränden zu sein – noch prägt die Landwirtschaft die Gemeinde an der Dinkel. 72,8 Prozent der gesamten Gemeindefläche liegt unter dem Pflug oder ist Weideland. Das ist einiges mehr als der Kreisdurchschnitt, der bei 66,4 Prozent liegt.
Allerdings: Die landwirtschaftliche Fläche ist im zurückliegenden Jahrzehnt deutlich zurückgegangen – nicht nur wegen der Sandabgrabung, sondern auch wegen der Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten. 2002 wuchsen noch auf 80,2 Prozent der Gesamtfläche Weizen, Mais und andere Ackerfrüchte oder grasten dort Kühe und Schafe.
Mit der Klage über zunehmende Flächenverknappung stehen Heeker Landwirte nicht alleine da. Während kreisweit die zur Verfügung stehende Fläche für die Landwirtschaft allerdings um 4,4 Prozent schrumpfte, lag der Rückgang in Heek bei 8,8 Prozent. (Münsterland Zeitung Sylvia Lüttich-Gür 08.06.2012; Foto: B. Heitmann)