2002 Quappe
Die Quappe lebt in fast ganz Europa nördlich des Balkans, der Pyrenäen und des Apennin. Im Osten erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis Mittelsibirien. Die Quappe ist ein Grundfisch in tiefen Seen und klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern mit geringer Strömungsgeschwindigkeit. Sie ist aber auch im Stande, Forellenbäche bis zu 1200m Höhe sowie Brackwasserbereiche der Ostsee zu besiedeln.
Tagsüber hält sich die Quappe in Verstecken auf, um bei Einbruch der Dämmerung aktiv zu werden. Sie ernährt sich von kleinen Wirbellosen (Insektenlarven, Muscheln, Schnecken) und von Fischen. Quappen können in unseren Gewässern Längen bis zu 80cm und Gewichte bis zu 8kg erreichen.
Die Laichzeit fällt in die Monate Dezember-März. Zuvor werden oft noch kurze Laichwanderungen flussaufwärts durchgeführt. Bei Temperaturen zwischen 0,5-4°C werden die 1mm großen Eier (1 Millionen pro kg Körpergewicht) abgelegt. Aufgrund einer großen Ölkugel schweben die Eier frei im Wasser.
Die Quappe zählt zu den stark gefährdeten Arten. Die Ursachen liegen in der früher starken Verschmutzung der größeren Flüsse sowie in den zahlreichen unpassierbaren Querverbauungen, die die Wanderung zu den Laichgebieten verhindern.
Nach § 1 der Landesfischereiverordnung NRW ist die Quappe ganzjährig geschont. Außerdem existiert an der Landesanstalt für Fischerei NRW ein spezielles Artenhilfsprogramm zur Vermehrung und zur Verbreitung der Quappe.
Gute Quappenbestände in NRW sind noch in der Lippe und der Ems registriert worden.