Mehr Natur für die Dinkel
Begradigt und in ein festes Korsett gepackt fließt die Dinkel durch Legden und Heek. Ihren ursprünglichen Zustand vor dem einengenden Eingreifen der Menschen wird sie zwar nicht zurückerhalten, aber für den Kreis Borken und seine Partner steht fest: In bereits wenigen Jahren soll sich das Flüsschen wesentlich naturnaher präsentieren als heute. Die ersten Maßnahmen beginnen schon jetzt.
In Heek könnten noch in diesem Jahr die Bagger anrollen, wie Judith Nollmeyer vom Kreis Borken ankündigt. Die Baumaschinen sollen den Lauf der Dinkel nördlich des Hofes Oldemölle verändern: Zwei sogenannte Sohlabstürze, die die Fließgeschwindigkeit bremsen, sollen verschwinden, da sie ein kaum überwindbares Hindernis für Fische und Kleinstlebewesen darstellen. Um weiterhin große Fließgeschwindigkeiten und dadurch Erosionen zu verhindern, soll die Dinkel wachsen und eine neue Schleife erhalten.
Die Bauarbeiten in Heek bilden den Auftakt für eine ganze Reihe von Maßnahmen, die der Kreis zusammen mit den Kommunen, Wasser- und Bodenverbänden, der Landwirtschaft, den Anglern und Naturschützern in den nächsten Jahren umsetzen will. Richtschnur ist dabei die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Sie sieht unter anderem vor, dass Fische wieder ungehindert von der Mündung bis ins Quellgebiet wandern können.
Zusätzlich setzen die Partner auf naturnahe Uferbereiche, Schatten spendende Bäume und Totholz im Gewässer. Der Wasser- und Bodenverband Obere Dinkel unterstützt diesen Weg bereits durch eine möglichst naturnahe Unterhaltung der Gewässer. Außerdem macht er seine Mitglieder darauf aufmerksam, dass vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahmen etwa für Stallbauten auch an den Gewässern möglich seien. (WN 26.10.2011)