Kopfbäume
Kopfbäume bezeichnet man die Bäume, die regelmäßig auf eine bestimmte Höhe ganz zurückgeschnitten werden. Als Beispiel sind die Korbweiden der alten Korbbinder zu nennen. Diese wurden immer in der Höhe abgeschnitten, wo der Korbbinder noch gut hinkam. Heutzutage wird das Schnittmaterial weniger für die Korbbinderei genutzt. Das Material der alle 3-5 Jahre geschnittenen Bäume wird überwiegend für Renaturierungsarbeiten genutzt.
Für verschiedene Systeme wird das sog. Reisig verwendet: Faschinen-, Spreitlagen-, Buschbautraversen- und Steinschüttungsbau.
Als Kopfbäume eignen sich viele verschiedene Baumarten wie Beispielsweise: Weiden-Arten, Pappeln, Eschen, Hainbuchen, Linden, Eichen und viele weitere heimische Landschaftsgehölze. Die Kopfbäume nehmen einen gewissen Pflegeaufwand in Anspruch. Damit die Äste nicht durch ihrer Last ausbrechen, sollten die Kopfbäume in einem Abstand von 3-5 (10) Jahren geschnitten werden. Der Zeitpunkt des Rückschnittes sollte nach den geltenden Vogelschutzbestimmungen von Oktober bis Ende Februar gewählt werden.
Welche ökologische Bedeutung haben Kopfbäume?
– Sie dienen als Nist- und Lebensraum für Vögel und Kleintiere.
– Sie dienen als Biotopvernetzer
– Sie gliedern die Landschaft.
Das anfallende Schnittgut kann zudem neben den Wasserbaumaßnahmen auch als Brennholz, Häckselgut, Korbbinder und als Totholz zum Artenschutz verwendet werden.
Die Junganpflanzungen lassen sich mühe- und kostenlos anschaffen, da die bei der Beschneidung anfallenden Äste hierzu verwendet werden können. Zu diesem Zweck werden die Äste auf etwa 3 m Länge geschnitten und ca. 50-60 cm tief bei frostfreiem Wetter gesteckt. Die Abstände zwischen den einzelnen Bäumen kann man beliebig wählen, sie sollten jedoch 2 m nicht unterschreiten. Die zur Pflanzung vorgesehenen Äste sollten einen Mindestdurchmesser von 4-5 cm haben, da ansonsten unnötige Zuwachszeit verloren geht. Der Anwachserfolg liegt bei fast 100%.