Viele begradigte Flüsse oder Abgrabungsgewässer sind in ihren Uferrandstreifen und im Flussbett relativ strukturarm. Strukturgeber wie Holz, Pflanzen oder Steine, die einen bedeutsamen Lebensraum für Fische und andere Wasserbewohner darstellen, fehlen. Die NATURE CHALLENGE 2012 hat das Ziel, den Jugendlichen in den Vereinen die Bedeutung von Totholz als Strukturgeber in einem Gewässer vorzustellen. Es gibt viele Möglichkeiten, Totholz als Strukturverbesserer in ein Gewässer einzusetzen. Hier möchten wir einige Beispiele und Anregung vorstellen, die Sie in ähnlicher Art und Weise an Ihrem Gewässer umsetzen können.
Vorab eine wichtige Anmerkung: Es ist nicht erlaubt, in öffentlichen Gewässern einfach so Totholz einzubringen! Viele grundlegende Überlegungen müssen daher vor dem Einbringen von Totholz in einem Gewässer getroffen werden. Als Stichworte seien hier Hochwasserschutz, Eigentumsverhältnisse, Gesamtauswirkungen im Fluss und die Haftung für Schäden aufgeführt. Sprechen Sie daher vor der Durchführung größerer Maßnahmen ggf. mit der zuständigen unteren Landschafts-, Wasser- bzw. Fischereibehörde und schildern Sie Ihr Vorhaben!
Wo es möglich ist, können große abgestorbene Bäume oder Wurzeln das Strömungsbild eines Flusses deutlich positiv verändern. Zudem entstehen zahlreiche neue Lebensräume für Groß- und Kleinlebewesen.
Totholz im Uferbereich bietet ebenfalls vielen Tieren und Insekten einen Lebensraum. Es hat als Totholzhecke oder in Form von großen Bäumen die im Uferbereich liegen, eine große ökologische Bedeutung.
Hier wurde in einem kleinen langsam fließenden Fluss ein Strömungsbrecher aus Totholz eingebaut. Die Jugend- lichen eines Vereins schlugen Holzpflöcke in den Grund und füllten die Zwischenräume mit Reisig aus.
Der Strömungsbrecher verursacht eine veränderte Fließgeschwindigkeit und schafft dadurch zusätzliche Strukturen im Gewässer. Zudem bietet die Hecke aus Reisigmaterial vielen Wasserinsekten einen Lebensraum.
Hier befestigen Jugendliche Tannenzweige an einem Holzrahmen. Dieser soll anschließend in einem Gewässer als Laichplatz für Zander dienen. An den Zweigen entwickeln sich zudem Kleinstlebewesen.
Wenn in einem Gewässer Strukturelemente zum Ablaichen fehlen, können auch naturnahe Strukturen wie z.B. eine Laichhilfe aus Tannengrün oder ähnlichem Material eingebaut werden.
Reisigmaterial wird auf Böcken zusammengelegt und daraus wird eine Faschine gebaut. Die Faschine dient nach dem Einbau in den Uferbereich zur dessen Befestigung und ist zugleich Lebensraum.
Hier bauen Jugendliche Faschinen in den Uferbereich eines Flusses ein. Neben dem Schutz vor Uferabbrüchen bietet das Totholz zahlreichen Kleinlebewesen Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten.
Kopfbäume sind ideal, um Jahr für Jahr neues Reisig- material ernten zu können. Mit den Ästen können immer wieder neue und unterschiedlichste Totholz- projekte realisiert werden.
Nicht immer bleibt das vermeintliche Totholz „tot“. Hier schlugen Weidenäste wieder aus, nachdem sie als Strömungsbrecher in einen Fluss eingebaut wurden. Wasservögel haben darauf ein Nest gebaut.
Ein ganz natürliches Gewässer, sollte man meinen. Hier wurde vor einiger Zeit Totholz in das Gewässer einge- bracht. Der monotone Gewässergrund aus Sand hat sich deutlich verändert.
Große Baumstämme und Wurzeln, die in den Uferbereich fest eingebaut werden, sind wirkungsvolle Strömungs- lenker. Die monotone Gewässerstruktur wird lebendig, und zahlreiches Leben kann sich daran entwickeln.
In Abgrabungsgewässern wie Baggerseen fehlt es oft an strukturgebenen Elementen. Bäume unter Wasser zu „pflanzen“ ist eine Möglichkeit, um abwechslungsreiche Strukturen zu schaffen.
Nicht nur, dass ganze Bäume eine Art „Riff“ darstellen und viele Fische hier Schutz und Laichplätze finden, auch zahlreiche Kelinlebewesen entwickeln sich hier, die wiederum als Nahrungsquelle genutzt werden.
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Ein Gedanke zu „Beispiele für die Praxis“
Hervoragende Arbeit-eine vorbildliche Jugendarbeit-BRAVO-