Querbauwerke

Querbauwerke

Querbauwerke haben erhebliche Auswirkungen auf die Gewässerökologie: Der Lebensraum der aquatischen Fauna wird in Stau- und Ausleitungsstrecken gravierend verändert. Die flussaufwärts gerichtete Durchgängigkeit wird behindert oder unterbrochen. Wassernutzungsanlagen können zusätzlich die flussabwärts gerichtete Durchgängigkeit beeinträchtigen und abwandernde Fische schädigen.

Der von der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) geforderte „gute ökologische Zustand“ kann ohne die Wiederherstellung der Durchgängigkeit nicht erreicht werden. Die Auswirkungen von Staustrecken im Bereich von Querbauwerken sind kritisch zu überprüfen. Zudem verlangt die FFH-Richtlinie, dass in den Natura 2000-Gebieten Belastungen vermieden werden und Verschlechterungen nicht eintreten dürfen. Diese gewässerökologische Aufgabe steht im Spannungsfeld mit gesellschaftlich erwünschten Gewässernutzungen wie Energiegewinnung, Trinkwasserversorgung, Freizeit und Erholung oder der Landschaftsästhetik. Die hohe Zahl der Querbauwerke in den Gewässern von Nordrhein-Westfalen (NRW) muss im Zuge der gewässerökologischen Sanierung reduziert werden. Neue Nutzungen sind künftig grundsätzlich nur an bestehenden Querbauwerken möglich.

Fischtreppe © HeitmannDie Studie „Querbauwerke und nachhaltige Wasserkraftnutzung in NRW“ untersucht im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW (MUNLV)die Querbauwerke in NRW und die mögliche künftige Entwicklung dieser Bauwerke (gewässerökologische Sanierung und ökologisch angepasste Wasserkraftnutzung). Eine GIS-gestützte Datenbank mit detaillierten Angaben über alle erfassten Querbauwerke und den durch Besichtigungen erhobenen Daten steht landesweit zur Verfügung und kann als Grundlage für eine systematische Umgestaltung der Querbauwerke in NRW genutzt werden.

Die Studie verfolgt bewusst einen pragmatischen Ansatz zur gewässerökologischen Bewertung und zur Sanierung von Querbauwerken, wobei die Forderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie von zentraler Bedeutung sind. Die erarbeiteten Erkenntnisse und Methoden werden im vorliegenden Handbuch zusammengefasst und können als Werkzeug für die praktische Arbeit dienen.

Ausgehend von der natürlichen Funktion der Gewässer werden die gewässerökologischen Auswirkungen von Querbauwerken und Wasserkraftanlagen im Zusammenhang mit den aktuellen Defiziten der Fließgewässer dargestellt. Die ersten Ergebnisse der landesweiten Untersuchung der Querbauwerke belegen ihren bedeutenden  Anteil an der anthropogenen Überformung der Fließgewässer.

In einem zweiten Schritt werden Maßnahmen und Methoden zur gewässerökologischen Sanierung von Querbauwerken beschrieben.

Das Handbuch fasst den aktuellen Stand des Wissens zusammen. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-WRRL ist in vielen Bereichen weitere Entwicklungsarbeit notwendig, insbesondere in Bezug auf Fischschutz und Fischabstieg. Die vorhandenen Wissensdefizite werden aufgezeigt.

Unter folgendem Link können Sie die Literatur herunterladen: Handbuch Querbauwerke

Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

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