Seen in der Gemeinde sind keine Badegewässer

Seen in der Gemeinde sind keine Badegewässer

Sommerliche Temperaturen wie in der vergangenen Woche und wie sie in den nächsten Tagen vorhergesagt werden sowie die für die Fische gute Wasserqualität der drei großen Seen in der Gemeinde Heek (Wichumer See, Strönfeldsee und Bültsee) locken so manchen Bürger zum Bad ins kühle Nass. Sehenden Auges gehen sie an den Hinweisschildern vorbei und ignorieren das Badeverbot. Auf eigene Gefahr verbringen sie im und am See ihre Freizeit, weist Benedikt Heitmann, Jugendreferent beim Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. darauf hin, dass der Sprung ins kühle Nass für leichtsinnige Badefreunde mit manchen Risiken verbunden ist. Denn: „Selbst geübte Schwimmer können bei Unterströmungen oder Strudeln in Schwierigkeiten geraten“, ist der Tenor bei Experten und Lebensrettern.

Die drei ehemaligen Abgrabungsgewässer, wovon im Strönfeldsee noch aktiv abgesandet wird, sind von den örtlichen Angelsportvereinen bzw. dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. als Angelgewässer angepachtet. Gründe für das Badeverbot sind vielfältig, nennt Benedikt Heitmann einige Beispiele. Unterirdische starke Strömungen, Abbruchkanten, Flachwasserbereich und unterschiedliche Temperaturverteilungen in den Absandungsgewässern können zu schweren Badeunfällen mit verheerenden Folgen führen. Im Sommer 2003 kam es im Strönfeldsee zu einem tödlichen Badeunfall.

Weiterhin sind die Seen in der Gemeinde Rückzugsorte für viele Tier- und Pflanzenarten. Gefährdete Fischarten und vom Aussterben bedrohte Edelkrebse entwickeln sich in den Gewässern und sollten nicht von Badebetrieb gestört werden. Damit es der Wasserfauna gut geht, analysieren Gewässerwarte der Vereine die für den Fischbestand wichtigsten Wasserparameter (pH-Wert, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt). Eine mikrobielle Untersuchung des Wassers, wie das Land NRW für die offiziellen Badeseen der Region veranlasst, wird in den Gemeindeseen nicht durchgeführt. Das birgt gesundheitliche Gefahren für Menschen die dort baden, gerade jetzt wenn die Blaualgenblüte in vielen Gewässern beginnt.

Ein Dorn im Auge sind den Angelvereinen zudem die abfallartigen Hinterlassenschaften der Badebesucher. Jedes Jahr entsorgen zahlreiche freiwillige Helfer viele Kubikmeter Müll der von den Besuchern an den Seen zurückgelassen wird. „Die Angelvereine mit ihren amtlich bestellten und privaten Fischereiaufsehern machen die Badegäste auf das Badeverbot aufmerksam und können diese vom Gelände verweisen. Schließlich handelt es sich um Privatgrund, so dass im Extremfall eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt wird, was vereinzelt auch schon erfolgt ist“, berichtet Christian Schubert, 1. Vorsitzender vom ASV Nienborg Dinkel e.V., von den Kontrollmaßnahmen der Angelvereine.

Zum legalen Badebesuch verweisen die Fischereivereine vielmehr auf die Freibäder und „ausgezeichneten“ Badegewässer in der Umgebung, wie dem Drilandsee in Gronau, wo das Schwimmen erlaubt ist und durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die Sicherheit der Badegäste gewährleistet ist.

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